Der Wartturm oberhalb der Stadt Nierstein, nördlich im Roten Hang gelegen, ist der höchste Aussichtspunkt in den Weinbergen mit einem hervorragenden Rundblick über Nierstein bis hin zum Donnersberg, zur Hessischen Bergstrasse, in den Taunus, nach Wiesbaden, Mainz und das Rhein-Main-Gebiet. Zu seinem Bau verwendete man die Steine des abgebrochenen Königsstuhls zwischen Nierstein und Lörzweiler, wo 1024 die Fürstenversammlung Konrad II. zum ersten Salier auf dem deutschen Königsthron wählte.
Ursprung des Wartturms: Mittelalterlicher Signalturm aus dem 12. Jahrhundert. Der Wartturm hat eine Höhe einschließlich Brüstung von 10,20 m.
Der Wartturm ist das Niersteiner Wahrzeichen. Hervor gegangen aus einem mittelalterlichen Signalturm, diente er den Winzern lange Zeit als Beobachtungs- und Einsatzzentrale der alljährlichen Starenabwehr. Diese Funktion ging in der Zeit europäisch geprägter Weinseen und Maßnahmen der Mengenregulierung langsam verloren.
In neuerer Zeit wurde das Bauwerk als Fremdenverkehrsmagnet wieder entdeckt und von rührigen Niersteiner Bürgern in aufwendiger Kleinarbeit neu verputzt und herausgeputzt. Dass die Schönheit des Turms auch nachts wahrgenommen werden kann, ist ein wesentlicher Verdienst der Niersteiner Wartturm-Freunde; mit ihrem Engagement wurde die Beleuchtung des Turms ermöglicht. Er ist begehbar, Schlüssel gibt es bei der Stadtverwaltung (Bildstockstraße 10 in Nierstein, Stadtmitte).
Bei der jährlich stattfindenden 1. Mai-Wanderung sowie bei anderen Weinfesten und für Weinbergsrundfahrten ist der Wartturm beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer und Weinfreunde.
Geocaching:
N 49° 51. A+B+36, E 008° 20. C-A+16