https://www.trolley-mission.de/de/rheinueberquerung-nierstein-rhine-crossing-memorial
https://kuladigrlp.net/2023/03/01/objekt-des-monats-marz-rhine-river-crossing-memorial/
Bob Shelato
Bob Shelato
Die Rheinüberquerung bei Nierstein 1945 durch amerikanische Truppen war eine Schlüsseloperation an der Westfront in der Endphase des Zweiten Weltkriegs .Ausgehend von Nierstein , 18 km südlich von Mainz , im heutigen Rheinland-Pfalz , überquerten dabei mehrere hundert amerikanische Infanteristen den Rhein nach Südhessen und errichteten Brücken, über die im Anschluss 60.000 Fahrzeuge für die weitere Besetzung des Deutschen Reiches übersetzten. Die Operation ging als “Nierstein-Crossing – Silent Crossing” in die Militärgeschichte ein, weil sie fast ohne Kamphandlungen vonstatten ging. Der Vormarsch der 3. Armee des General Patton ging damit wesentlich schneller voran; das Ende des Krieges in Deutschland wurde beschleunigt.Weinerleb
Seit März 2017 erinnert ein Monument an diesen Rheinübergang. Der Granitstein wird flankiert von Infotafeln und zwei Fahnenmasten mit der amerikanischen und der deutschen Flagge. Initiiert wurde der Gedenkstein von der Veteranenvereinigung des 249. US Pionierbataillons, fianziert von der Ralph und Lucille Schey Foundation, unterstützt von der Stadt Nierstein. Der Text auf der Bronzetafel lautet: “An dieser Stelle errichtete das 249. Pionierbataillon, nachdem es die 5. Infantriedivision der U.S. Armee bei Oppenheim unterstützt hatte, am 22. und 23. März 1945 im ersten erfolgreichen Sturmangriff zur Rheinüberquerung seit Napoleons Zeiten eine 366 Meter lange Pontonbrücke, um Teile von General George S. Pattons 3. Armee über den Rhein zu bringen. Der Bau der brücke dauerte nur 18 stunden. Diese bemerkenswerte bauliche Leistung trug zweifellos dazu bei, den Krieg früher zu beenden und somit unzähligen Menschen auf beiden Seiten des Konflikts das Leben zu retten.“
Der Präsident der US-Veteranen des 249. Pionierbataillons Gerald M. Mc Carthy unterstrich den Wert der Erinnerungsstätte. Sie solle an die Befreiung Deutschlands von der Dikatatur erinnern, die nach 1945 entstandene Freundschaft in Demokratie und Freiheit würdigen und auch für die Zukunft verdeutlichen, dass es notwendig sei Brücken, aber keine Mauern zu bauen.
Bei der Einweihung war auch der Zeitzeige Robert Shelato anwesend. Der 92jährige hatte 1945 an der Brücke mitgebaut und war extra von Fort Myers/Florida an den Rhein gekommen. Er erinnerte sich an die Tage im März 1945: “Meine Rolle bei der Rheinüberquerung begann vier Tage vorher an einer Brücke über den Fluss Our, der die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland bildet. Dort erhielten wir den Befehl, uns für die Rheininvasion vorzubereiten…
Nachdem wir zwei Tage lang geübt hatten, ging es weiter und wir kamen nachts am Rhein an, in der Nähe von Nierstein und Oppenheim. Unsere erste Aufgabe bestand darin, Lastwagen mit Sturm- und Schlauchbooten zu entladen. Dies musste geräuschlos geschehen, denn der Feind war nur ca. 360 Meter von uns entfernt… Es stellte sich heraus, dass die Invasion erfolgreicher als erwartet verlief und wir in der Zeitplanung einen Tag voraus waren. Wir wurden also zum Bau von Brücken eingesetzt, drei hier in Nierstein und eine in Oppenheim.”